9. Garnisonsstadt Koblenz

Den Klang ihres Namens, den die Römer unter dem Eindruck des Zusammenflusses von RHEIN und MOSEL für ihre militärische Niederlassung wählten, hat die traditionsreiche Garnisonsstadt KOBLENZ bis heute erhalten. Seit jenen Tagen der Rheinübergänge Cäsars im Jahre 55 v.Chr. beherbergte die Koblenzer Garnison Soldaten aller Rassen.
Im Laufe der 2000-jährigen hatten Römer, Franzosen, Russen, Schweden, Spanier, Österreicher, Amerikaner, Algerier, Senegalesen, Neuseeländer, Kanadier und viele andere ihre Zelte am Rhein aufgeschlagen. Nachdem 1814 das linke Rheinufer wieder deutsch und dem Königreich Preußen angegliedert war, begann der Ausbau der Festung EHRENBREITSTEIN mit der für damalige Verhältnisse ungeheueren Summe von 24 Millionen Goldmark. 1824 kam dann unter der Herrschaft des preußischen Königs Friedrich-Wilhelm III. als erster Verband das PiBtl 8 an den Rhein und verblieb für 103 Jahre in der Garnison, die damals unter dem Generalkommando von Neidhardt von Gneisenau geführt wurde. Neben 8 Infanterieregimentern lag seit seiner Gründung im Jahre 1860 bis Okt. 1893 das Kaiserin-Augusta-Gardegrenadierregiment Nr 4, das einzige Garderegiment, das jemals außerhalb des Bereichs des Gardekorps BERLIN lag, in Koblenz. Mit den ersten Truppenteilen in Koblenz gehörte seit Gneisenaus Zeiten das Husaren-Regiment Nr 9 und das Feldartillerie-Regiment Nr 8 und 23. In den 70er und 80er Jahren besaß KOBLENZ sogar Marine-Garnison, deren ” Kriegsschiffe ” ” RHEIN ” und “MOSEL ” in Lützel lagen. Gemessen an der vorherigen war die Koblenzer-Garnison nach 1936 klein.
Neben dem Stab der 34. Division lagen nur das InfRgt 80, das  ArtRgt 70 und das FlaRgt 39 in Koblenz. Als im Februar 1957 die Panzer des damaligen PzBtl 5 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Koblenz einrollten,  begann ein der Geschichte der deutschen Garnison in Koblenz. Rund 12000 Soldaten waren in der größten deutschen
Garnisonsstadt in zehn großen Kasernen untergebracht. In Koblenz befindet sich Korpskommando III die Befehlszentrale für 68000 Soldaten.  Panzertruppen, Panzergrenadiere und die Haubitzen der Artillerie teilen sich den begrenzten Standortübungsplatz mit Fernmeldern und Pionieren. Die Bundeswehr bedeutender Faktor der Rhein-Mosel Stadt geworden.
Ein kleines Zahlenspiel:

An Bundesvermögen sind hier ca. 17.000.000 DM veranlagt, ca. 22 000 Personen dieser Stadt erhalten von der Bundeswehr direkt, nicht mitgerechnet die Ausgaben durch Vergabe von Aufträgen an zivile Wirtschaftsunternehmen. Ca. 3.400 Wohnungseinheiten sind durch Soldaten belegt, und ca. 5.300 private Fahrzeuge werden von Soldaten unterhalten. In dieser Zahl sind nicht mitgerechnet die Bediensteten des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung.