6. Geschichte der Augusta-Kaserne

Wiedereinführung der Allgemeinen Wehrpflicht im Deutschen Reich 1935 und dem Einmarsch deutscher Truppen in das Rheinland im gleichen Jahr wurde Koblenz wieder Garnisonsstadt.
Der rasche Aufbau der Wehrmacht erforderte , obwohl die Koblenzer Garnison nach 1936 relativ klein blieb, die Anlage weiterer Kasernen, deren Bau energisch vorangetrieben wurde.
Ab dem Jahre 1936 wurden gebaut: Die heutige Augusta-Kaserne, damals als Flak- Kaserne genutzt, die Goeben- Kaserne und die Deines- Bruchmüller- Kaserne. Als erster Verband zog das 2.
Bataillon des Fernmelderegiments 80 in die ein.Die Soldaten dieses Regiments belegten die gleichen Blocks, die heute noch von den Soldaten des Panzerbataillon 343 bewohnt
werden. Die Hallen dienten diesem Bataillon als Stallungen für ca.120 Pferde. Der heutige Kfz-Abstellplatz des PzBtl diente als offene Reitbahn dem Training der Pferde.
Die heutige Mehrzweckhalle wurde neben der körperlichen Ertüchtigung der Soldaten auch als Exerzierhalle benutzt, der Exerzierplatz schloss sich daran an. Der Sportplatz, damals außerhalb der Kaserne gelegen, wurde von den Soldaten des Bataillons mit einem Pfaffendorfer Sportverein geteilt. Als am 01.04.1945 die letzten deutschen Truppen die Kaserne verließen, hatten die baulichen Anlagen, mit Ausnahme eines schweren Bombentreffers in einem Block, den Krieg unbeschädigt überstanden. Ab April 1945 wurden dann ca. 2000 in Koblenz und Umgebung lebende polnische Fremdarbeiter in der Augusta-Kaserne zusammengezogen und warteten auf die Rückkehr in ihre Heimat.
Im Jahre 1948 wurde die Augusta- Kaserne wieder von militärischen Einheiten belegt, und zwar von französischen Besatzungstruppen. Die Anlage, die dem 7. Regiment des
Tirelleurs Algerienne als Unterkunft diente, wurde in Bercenais-Kaserne umbenannt und behielt diesen Namen bis Oktober 1957.
In dieser Zeit der Belegung durch französische Einheiten fiel auch die Einrichtung des Offizierskasinos. Im Oktober 1957 traf in der Augusta-Kaserne das Vorkommando
des Flug-Abwehrbataillons 5 ein, um die Quartiere für die neu aufgestellten Verbände zu übernehmen. Es folgte die Belegung durch das Sanitätsbataillon 5 und schließlich im Juni 1969 das Panzerbataillon 143 (heute 343), das sich seitdem die Unterkunft Panzerjägerkompanie 140 (heute 340) und der Instantsetzungsausbildungskompanie 10/5 (heute 5/5) teilt. Die Augusta-Kaserne ist eine der kleineren militärischen Anlagen der Koblenzer Garnison und liegt inmitten eines Wohngebietes. Die Panzer müssen auf der Fahrt zur Ausbildung die öffentlichen Strassen in dieser Siedlung benutzen. Rücksichtnahme der Truppe ist daher ebenso wichtig, Verständnis der Anwohner. Zurzeit leben in den 6 Unterkunftsgebäuden ca. 750 Soldaten,
hier parken 500 Zivil-Pkw. Im sind 55 KPZ-Leopard 2 des Bataillons, 12 Jagdpanzer JAGUAR der Panzerjägerkompanie abgestellt.